23.11.2023

TV DN-Tarifabschluss unter Dach und Fach

Deutliche Verbesserungen für Diakonie-Beschäftigte in Niedersachsen

Die Tarifkommissionen des Diakonischen Dienstgeberverbandes Niedersachsen (DDN), der Marburger Bund und Ver.di konnten nach intensiven Verhandlungen einen wegweisenden Abschluss für die gut 42.000 tarifgebunden Beschäftigten in den niedersächsischen Diakonie-Einrichtungen erzielen.

Die Verhandlungen, die von den Tarifkommissionen des DDN, Ver.di und dem Marburger Bund geführt wurden, haben zu einer wegweisenden Vereinbarung geführt, die bedeutende Fortschritte in Bezug auf Entlohnung, Tarifstruktur und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bietet und auf die Zukunft ausgerichtet ist. Der Tarifabschluss sieht signifikante Entgelterhöhungen vor: Im Dezember 2023 gibt es steuerfrei ein Inflationsausgleichsgeld von 1.000,- € und 2024 weitere steuerfreie 1.450 € im Jahr 2024 in drei Teilschritten. Ab dem 1. April 2024 werden die Tabellenwerte um 5,5 Prozent angehoben, gefolgt am 1. Februar 2025 von einer weiteren Erhöhung um 4,5 Prozent. Einschließlich Inflationsausgleichsprämie steigen die Einkommen um mehr als 10 Prozent. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag ab dem Kalenderjahr 2025.

Überdurchschnittliche Steigerungen für Servicekräfte und Helferberufe Eine noch höhere Steigerung von bis zu 21 Prozent werden die unteren Entgeltgruppen bis 2025 erfahren. Diese überdurchschnittlichen Verbesserungen gelten insbesondere für Servicekräfte und Helferberufe, bei denen Höhergruppierungen und zusätzliche Stufensteigerungen nach Tätigkeitsjahren effektive wertschätzende Verbesserungen bieten. In den mittleren Entgeltgruppen werden die Verbesserungen je nach Entgeltgruppe, Stufe und Zulagenberechtigung zwischen ca. 11 % und 18 Prozent (ohne Höhergruppierungen, Zulagenregelungen und Inflationsausgleichsprämie) liegen. Des Weiteren erhalten Beschäftigte in Kinder- und Jugendhilfe- und Eingliederungshilfeeinrichtungen zusätzlich 130 Euro pro Monat für als Sozialassistenten, Erzieher oder als Heilerziehungspfleger Beschäftigte sowie 180 Euro pro Monat für Sozialpädagogen.

Modernisierung der Tarifstruktur Dr. Jens Rannenberg, Verhandlungsführer des DDN, betont: „Der hohe Lohnabschluss im öffentlichen Dienst und bei unseren tariflichen Mitbewerbern wie auch der Fachkräftemangel haben uns zu einem sehr hohen Abschluss gezwungen. Dies kann im Jahr 2024 dazu führen, dass besonders kleinere Einrichtungen und Unternehmen finanziell überfordert werden. Das tut mir persönlich besonders weh. Anders als unsere Mitbewerber haben wir die Situation mit Ver.di gemeinsam dazu genutzt, die Tarifstruktur zu modernisieren. Das bedeutet mehr Gerechtigkeit durch die Abschaffung der untersten Entgeltstufen, die Anwendung der im sogenannten Rothganggutachten geforderten Regelungen in der Altenpflege durch angemessene Aufwertungen für Pflegehelfer und Fachkräfte sowie für Krankenhäuser und die Eingliederungshilfe. Wir haben auch Aufwertungen in der Kinder- und Jugendhilfe und im Bildungsbereich eingeführt, inklusive zusätzlicher Zulagen im Sozial- und Erziehungsdienst und in der Pflege. Damit bleiben wir der führende Tarif in der Sozialbranche in Niedersachsen.“

Mehr als nur Geld Mit innovativen Zusatzleistungen wie einem steuerfreien Zuschuss für ein Fahrradleasing-Programm und ein steuerfreier Zuschuss zum Jobticket, z. B. „Deutschlandticket“, wird auch die Lebensqualität der Beschäftigten erhöht. Diese Vereinbarungen unterstreichen das Engagement des DDN für faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen in der Diakonie.

Der Tarifabschluss steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Vorstands des DDN und der zuständigen Gremien von Ver.di und dem Marburger Bund. Bei Zustimmung wird der Tarifvertrag zum 1. Januar 2024 in Kraft treten und rückwirkend ab dem 1. September 2023 mit einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten bis einschließlich dem 31.08.2025 gelten.

DDN-Pressemeldung vom 22. November 2023