Hannover, 17./20.10.2025
Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) und die Gewerkschaften haben an zwei Verhandlungstagen in Hannover intensiv, teils kontrovers, aber stets lösungsorientiert verhandelt. Das Angebot aus der 2. Verhandlungsrunde wurde weiter ausgebaut, wodurch bereits bei einigen Forderungen von verdi und Marburger Bund vorläufige Einigungen erzielt wurden. Ein Ergebnis betrifft die steigenden Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge: Hier wurde ein Kompromiss zur Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer*innen gefunden. Insgesamt verlaufen die Verhandlungen – auch mit dem Marburger Bund - konstruktiv, doch die finalen Entgeltsteigerungen stehen weiterhin aus und sind Gegenstand der nächsten Runden. Besonders schwierig gestalten sich die Verhandlungen über den Vertretungszuschlag, der für das kurzfristige Einspringen aus dem Frei 2023 eingeführt wurde. DDN-Verhandlungsführer Dr. Jens Rannenberg betont: "Wir stellen nicht in Frage, dass unsere Kolleg:innen für ihre Flexibilität – etwa beim kurzfristigen Einspringen für erkrankte Kolleg:innen – honoriert werden sollen. Dennoch setzen einige Punkte der aktuellen Regelung kostspielige Anreize, die wir im Sinne des Verhandlungsspielraums korrigieren möchten. Da reicht der aktuelle Verhandlungsstand nicht.“
Die Kernpunkte des aktuellen DDN-Angebots Im Rahmen der aktuellen Tarifrunde hat der DDN folgende Vereinbarungsvorschläge unterbreitet und damit inhaltliche Schwerpunkte gesetzt:
Entgelterhöhungen ● Allgemeine tabellenwirksame Tarifsteigerungen in mehreren Schritten um insgesamt 6,3 Prozent bei einer längeren Laufzeit.
Nachtzuschläge ● Schrittweise Erhöhung des Zuschlags für Nachtarbeit.
Betriebliche Altersversorgung ● Kompromiss zur künftigen Eigenbeteiligung der Beschäftigten an den steigenden Beiträgen zur Zusatzversorgung.
Ausbildungsvergütungen ● Einführung einer tariflichen Ausbildungsvergütung für Pflegefachassistenz gemäß aktueller gesetzlicher Grundlage.
Jobticket ● Fortführung und Entfristung sowie Anpassung der Zuschussregelung für das Jobticket.
Schichtzulagen ● Deutliche Anhebung der monatlichen Schichtzulagen und deren Anpassung für Teilzeitkräfte, sofern es zu einer Einigung zum Vertretungszuschlag kommt.
Vertretungszuschlag ● Vorschlag zur Neugestaltung: Der Anspruch auf den Vertretungszuschlag soll künftig nur noch bei Übernahme eines Dienstes an einem mit „Frei“ geplanten Tag entstehen. Daneben sind weitere Anpassungen vorstellbar. Hier konnte bisher keine Einigung erzielt werden.
Die Verhandlungen gehen am 12.11.2025 in die nächste Runde, um insbesondere bei den Entgeltsteigerungen und beim Vertretungszuschlag tragfähige Lösungen zu finden. Der DDN bleibt zuversichtlich, konstruktive Ergebnisse für alle Beteiligten zu erreichen.