10.6.2021

Tarifeinigung in der Diakonie Niedersachsen - Insgesamt 3,2 % Entgelterhöhungen und Corona-Prämien

Hannover. In der dritten Tarifverhandlungsrunde haben in den Abendstunden des 9. Juni 2021 die Ta-rifvertragsparteien des Tarifvertrags Diakonie Niedersachsen (TV DN), das sind der Diakonische Dienst-geberverband Niedersachsen (DDN) und die Gewerkschaften Ver.di und Marburger Bund, für mehr als 37.500 Beschäftigten in niedersächsischen diakonischen Einrichtungen ein Ergebnis erzielt.

Zum 1. Januar 2022 werden die Tabellenentgelte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 1,4 Prozent, mindestens jedoch um 45 Euro, erhöht. Ab dem 1. Januar 2023 um weitere 1,8 Prozent. Aus-zubildende, Studierende und Praktikantinnen/Praktikanten erhalten eine Entgelterhöhung von 25 Euro ab dem 1. Januar 2022 sowie eine weitere Erhöhung um die gleiche Summe ab dem 1. Januar 2023. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt insgesamt 26 Monate und gilt bis zum Ablauf des 31.08.2023.

Die diakonischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten außerdem für ihre besonderen Leistungen während der Pandemie noch in diesem Sommer eine attraktive, steuerfreie Corona-Prämie. Sie wird in der Höhe gestaffelt nach der Eingruppierung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der nied-rigsten Entgeltgruppen bis einschließlich E 2 erhalten 700 €. Entgeltgruppen E 3 bis E 8 erhalten 600 €, Entgeltgruppen E 9 bis E 11 erhalten 400 € und Entgeltgruppen E12 bis E 14 erhalten 300 €. Da die Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer in Altenhilfeeinrichtungen bereits im vergangenen Jahr eine Corona-Prämie erhalten haben, werden stattdessen ihre Gehälter am 1. Juli 2021 um 1,75 % auf das für alle in der Diakonie Beschäftigten geltende Niveau angehoben. Ärztinnen und Ärzte erhalten statt einer Corona-Prämie für dieses Urlaubsjahr zwei zusätzliche Urlaubstage.

Zusätzlich wird der Nachtzuschlag in zwei Schritten erheblich angehoben. Für die meisten Beschäftigten bedeutet das eine Anhebung auf mehr als das Doppelte. Ärztinnen und Ärzte erhalten außerdem eine deutliche Anhebung ihres Bereitschaftsdienstentgelts.

Dazu erklärt DDN-Verhandlungsführer Dr. Jens Rannenberg: „Nach sehr schwierigen Verhandlungen haben wir nun ein Ergebnis erzielt, dem natürlich noch die Vorstände der Tarifvertragsparteien zustim-men müssen. Wir waren uns mit Verdi einig, dass wir eine großzügige Corona-Prämie in 2021 für alle Kolleg*innen auch als Anerkennung für ihre besonderen Leistungen zahlen, was gelungen ist. Zudem haben wir einen wirtschaftlich verkraftbaren Abschluss erreicht, der den diakonischen Arbeitgebern Planungssicherheit gibt. Der Abschluss fiel uns nicht leicht, doch trägt er den finanziellen Besonderhei-ten der Corona-Krise Rechnung.“

Zu dieser Tarifeinigung gehört auch eine Prozessvereinbarung über Verhandlungen zu verschiedenen Themen im Mantel und Eingruppierungsteil des TV DN, die bis Jahresende abgeschlossen werden sollen.

Der DDN-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Becker kommentiert den Abschluss: „Die Einigung ist unter dem Blickwinkel der schwierigen Wirtschaftsbedingungen der Pandemie und der öffentlichen Ausga-ben verantwortbar. Deshalb dürfen die vereinbarten weiteren Verhandlungen keine erheblichen Kos-tensteigerungen mehr nach sich ziehen. Mein Dank gilt allen Mitgliedern unserer Verhandlungsgruppe.“