18.9.2019

Kirchen in Niedersachsen und Bremen unterstützen "Klimastreik"

Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Niedersachsen unterstützen «Fridays for Future». Sie haben sich mit den Zielen der «Fridays for Future»-Bewegung solidarisch erklärt. Die Bischöfe und leitenden Theologen appellierten an die Kirchengemeinden, am Tag des globalen Klimastreiks am 20. September unter Glockengeläut zu Schöpfungsgottesdiensten und Andachten einzuladen. Die Bistümer und Landeskirchen in Niedersachsen ermöglichen ihren Bediensteten eine Teilnahme an den Protesten durch Überstundenausgleich, Urlaub oder Gleitzeit. Sie müssen also die versäumte Arbeitszeit nachholen. Allein die evangelische Landeskirche Hannovers stellt die Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes und weiterer Einrichtungen wie etwa dem Haus kirchlicher Dienste von der Arbeit frei, damit sie an der Demo in Hannover teilnehmen können. Landesbischof Ralf Meister kündigte an, auch er selbst werde mitlaufen.

Ungeachtet der Frage, wie die Beteiligten selbst ihre Veranstaltungen bezeichnen, handelt es sich bei den genannten Aktionen nicht um Arbeitskämpfe oder Streikmaßnahmen. Sie sind als Wahrnehmung des Rechts auf freie Meinungsäußerung zu werten, wobei aber das Arbeitsverhältnis nicht beeinträchtigt werden darf. Eine Teilnahme an den Aktionen suspendiert auch angesichts des Aufrufs der Kirchen nicht von der Pflicht zur vollständigen Erbringung der Arbeitsleistung. Etwas anderes gilt, wenn Dienstgeber ihre Beschäftigten, wie z.B. die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, die Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes für diese Zeit von der Arbeitspflicht freistellen, um aktiv als Einrichtung teilzunehmen.