12.5.2021

Keine Einigung zwischen DDN, Ver.di und Marburger Bund beim TV DN

HANNOVER. Die zweite Runde der Verhandlungen über den Tarifvertrag Diakonie Niedersachsen (TV DN) ging am heutigen Dienstag ohne Ergebnis aus. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der Ärztevertretung Marburger Bund lehnten u.a. ein großzügiges Angebot einer Zahlung von bis zu 7% in 2021 des Diakonischen Dienstgeberverbandes Niedersachsen (DDN) ab.

Nachdem sich die Tarifparteien in der vergangenen Woche darauf verständigt hatten, einen Zwischenabschluss und damit eine steuerfrei auszuzahlende Corona-Prämie von bis zu 700,00 € für die knapp 220 an den TV DN gebundenen Einrichtungen und ihre rund 40.000 Beschäftigten bis zum 30.06.2021 zu erreichen, kam es heute anders als erwartet.

„Die Gewerkschaften haben auf zu vielen Forderungen beharrt, die einen schnellen Zwischenabschluss unmöglich gemacht haben“, erklärte DDN-Verhandlungsführer Dr. Jens Rannenberg. „Wir haben das von uns vorgelegte gute Angebot zurückziehen müssen.“ Neben der nach Entgeltgruppen gestaffelten Corona-Prämie sollten nach den Vorstellungen des DDN die erst bis 2022 vorgesehenen Angleichungen der Entgelte in der Altenhilfe auf den 1. Juli 2021 vorgezogen werden. Darüber hinaus hatte der Dienstgeberverband eine Tariferhöhung von 1,4 Prozent, mindestens einen Betrag von 38,- Euro, zum 01.01.2022 und nochmals 1,8 Prozent zum 01.01.2023 mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2023 angeboten. Für Auszubildende war ein Festbetrag von 25 Euro monatlich vorgesehen.

Das Angebot des DDN, das bereits über dem jüngsten Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes lag, war Ver.di und Marburger Bund nicht ausreichend genug. „Neben den Angleichungen und Erhöhungen der Tarife hatte der DDN eine substantielle Erhöhung von Nachtzuschlägen vom Stundenentgelt und Schichtzulagen angeboten. Weitere von Ver.di und Marburger Bund angestrebte Tarifvertragsänderungen sollen nun in späteren Verhandlungen mit dem Ziel einer baldigen Einigung geklärt werden,“ so Rannenberg weiter.

„Die Beschäftigten haben eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen verdient, das muss aber angemessen und für die Einrichtungen auch darstellbar sein“, erklärte Rüdiger Becker, Vorsitzender des DDN. Unter den gegebenen Umständen habe man sich nicht einigen können, der DDN hoffe aber, dass dies zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann.