19.12.2019

BVAP und ver.di: Tarifverhandlungen in der Altenpflege kommen voran

Starkes Signal für die Ausbildung verabredet

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) haben ihre Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die Beschäftigten in der Altenpflege fortgesetzt. Der Tarifvertrag soll nach der Erstreckung durch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in der gesamte Branche verbindlich gelten. Eine endgültige Einigung konnte trotz guter Fortschritte zwar noch nicht erzielt werden. Gero Kettler, Vorstandsmitglied der BVAP ist trotzdem zufrieden: „Wir kommen gut voran und verhandeln konzentriert und konstruktiv. Es gibt eine große Einigkeit über die gesellschaftliche Relevanz des Tarifvertrages. Trotzdem bestehen Interessengegensätze bei der konkreten Ausgestaltung, die überbrückt werden müssen.“ Inzwischen haben die beiden Tarifvertragsparteien auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) offiziell darüber informiert, dass sie Tarifverhandlungen mit dem Ziel einer Allgemeinverbindlichkeit führen. Damit ist das Verfahren nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz und die Beteiligung der Kommissionen von Religionsgemeinschaften eingeleitet. Die kirchlichen Verbände Caritas und Diakonie sind als große Trägergruppen in der Altenpflege aufgefordert, sich inhaltlich einzubringen. Parallel dazu haben sich in der letzten Verhandlungsrunde des Jahres Gewerkschaft und Arbeitgeber auf Eckpunkte eines Tarifvertrages für die Auszubildenden in der Altenpflege geeinigt. Gemeinsames Ziel ist es, die Bedingungen in der Altenpflege denen der Krankenpflege anzupassen. Dabei sollen die Ausbildungsvergütungen in mehreren Schritten auf bis zu 1.400 Euro im dritten Ausbildungsjahr angehoben werden. Weitere Regelungen wurden u.a. zum Nachtzuschlag, zum Erholungsurlaub, zur Jahressonderzahlung und zur Freistellung für die Prüfungsvorbereitung verhandelt. Schon bestehende speziellere Tarifverträge für Auszubildende bleiben unberührt. „Damit junge Menschen sich für die Altenpflege entscheiden, braucht es gute Ausbildungsbedingungen. Es gibt keine bessere Werbung für den Beruf, als Auszubildende selbst, die begeistert von ihrem zukünftigen Beruf erzählen. Dazu braucht es neben einer guten Personalausstattung auch eine anständige Ausbildungsvergütung“, so Sylvia Bühler, Mitglied des Verdi-Bundesvorstands. Die nächste Verhandlungsrunde für den Tarifvertrag Altenpflege ist für den 4./5. Februar 2020 geplant.