11.4.2013

Auftaktgespräche zur AVR-K-Entgeltrunde 2013

Der DDN spricht mit den Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund über Möglichkeiten rechtsverbindlicher Erhöhung der AVRK-Entgelte.

Am gestrigen Mittwoch haben sich vom Geschäftsführenden Vorstand des DDN delegierte Vertreter mit Vertretern der Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund getroffen. Ziel ist es, über Entgelterhöhungen für die Mitarbeiterinnen, die gemäß den Bedingungen der AVR-K beschäftigt werden, einen Konsens zu erzielen und dieses Ergebnis für Mitarbeitende und ihre Arbeitgeber verbindlich in die AVR-K zu implementieren. Hierüber wurden die beiderseitigen Vorstellungen ausgetauscht. EPD-Sozial veröffentlicht hierzu heute in der Nr. 15 zum 12.04.2013 nachfolgenden Beitrag:

Diakonie und Gewerkschaften verhandeln direkt über Gehälter

Hannover (epd). Erstmals will die Diakonie in Niedersachsen in dem seit Jahren andauernden Tarifkonflikt direkt mit den Gewerkschaften verhandeln. Beide Seiten trafen sich am 10. April in Hannover, um über höhere Entgelte für die rund 30.000 Beschäftigten in der Diakonie zu beraten, sagte der Vorsitzende des Diakonischen Dienstgeberverbandes (DDN), Peter Hoppe, am Dienstag. Die Arbeitgeber hatten mit Verweis auf das kirchliche Arbeitsrecht bisher direkte Verhandlungen mit den Gewerkschaften abgelehnt.

Es handle sich um "Vorgespräche", sagte Hoppe. Eine verbindliche Vereinbarung dürfe auch weiterhin nach kirchlichem Arbeitsrecht nur die mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch besetzte Arbeitsrechtliche Kommission schließen, zu der die Gewerkschaften keinen Zutritt haben. Die Arbeitnehmerseite boykottiert jedoch seit fast zwei Jahren die Kommission. Sie fordert ein neues Arbeitsrecht in der Diakonie mit von Gewerkschaften ausgehandelten Tarifen.

Ver.di hat Hoppe zufolge 6,5 Prozent mehr Gehalt gefordert. "Das müssen wir als zu hoch zurückweisen. Wir werden einen eigenen Vorschlag machen." Um Ergebnisse zu beschließen, müsse die Arbeitsrechtliche Kommission nochmals kurz tagen, erläuterte der Chef der Arbeitgeberseite. Sollten sich die Gewerkschaften damit nicht anfreunden können, sei ein Kompromiss denkbar: "Dann geben wir das gemeinsame Verhandlungsergebnis an einen unabhängigen Schlichter und akzeptieren dessen Spruch."

Um das Lohndumping in der Altenhilfe zu bekämpfen, habe die Diakonie zudem Gespräche mit der Arbeiterwohlfahrt aufgenommen. Ziel sei, mit den anderen Sozialorganisationen in Niedersachsen eine Tarifgemeinschaft zu gründen, sagte Hoppe. Unterliegen mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Altenhilfe einem einheitlichen Tarifvertrag, könne die Landesregierung diesen für allgemeinverbindlich erklären. Dann müssten sich auch private Anbieter daran halten. lnb

Aus: EPD-Sozial Nr.15 zum 12.04.2013