22.5.2019

Arbeitgeberverband in der Pflege wird gegründet

Berlin, 23. Mai 2019. Mehrere große Pflegeanbieter und –Verbände u.a. aus den Bereichen von Arbeiterwohlfahrt, Arbeiter-Samariter-Bund und der Diakonischen Dienstgeber in Niedersachsen haben sich auf die Gründung eines bundesweit zu-ständigen Arbeitgeberverbandes verständigt. Auch der Paritätische Gesamtverband unterstützt das Projekt. Der Verband soll durch den Abschluss eines für die gesamte Branche verbindlichen Tarifvertrages sowohl die Interessen der mehr als 1,1 Millio-nen Beschäftigten in der Pflege berücksichtigen, als auch den Arbeitgebern eine verlässliche wirtschaftliche Grundlage geben. Mit der neuen „Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche“ (BVAP) wird die Grundlage geschaffen, um Verhandlungen mit den für die Pflegebeschäftigten zuständigen Gewerkschaften zu führen. Ziel ist es, die gefundenen Abschlüsse durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales für allgemeinverbindlich zu erklären. Bereits im Juni soll die Gründungsversammlung des neuen Verbandes stattfinden.

"Wir haben als einer der größten Flächenverbände in der Sozialwirtschaft auf Landesebene ein für Niedersachsen funktionierendes und erfolgreiches Tarif-Modell entwickelt. Darüber hinaus sind wir aber natürlich maximal daran interessiert, bundesweit im Sinne der Tarifierung in der Pflege tätig zu werden und unsere Erfahrungen in diesen Prozess mit einzubringen“, so Rüdiger Becker, Vorsitzender des DDN.

Nach Verlautbarungen des Bundesarbeitsministeriums sind für Mitte Mai die letzten Abstimmungen über gesetzliche Änderungen im Arbeitnehmerentsendegesetz ge-plant, die noch vor der parlamentarischen Sommerpause umgesetzt werden sollen. Damit wäre auch der gesetzliche Weg frei für einen bundesweit geltenden allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege. Die BVAP möchte sich mit ihrem außergewöhnlichen Bündnis von Verbänden und Pflegeanbietern sowie den Tarifpartnern für mehr Transparenz in der Pflege einsetzen, verlässliche Bedingungen für die mehr als 1,1 Millionen Beschäftigten in der ambulanten und stationären Pflege schaffen und damit Sicherheit für die mehr als 3,4 Millionen zu pflegenden Menschen.